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1. Real-Buch für Volksschulen - S. 20

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
20 bar und wird von den vielen Bewohnern fleißig bebaut. Die katholische Religion ist Hauptreligion, doch werden auch andere Religionen geduldet. Der Franzose ist klug, erfinderisch und verbindet mir wenig geistiger Bildung doch ein geschicktes Aeur ßeres und ein lebhaftes Temperament; aber er ist auch eitel, leichtgläubig und veränderlich. Manufacturen und Fabriken sind in Frankreich besonders in Flor. Haupkproducle sind: Schafe, Rindvieh, Pferde, Obst, Wein, Flachs, Hanf, edle Früchte, Färbckräuter, Marmor, Flintensteine. Die Seine, die Loire, die Garonne, die Rhone, der Rhein und die Mosel sindhaupt- flüsse. Städte sind: Paris an der Seine, Residenz des Königs. Sie hat 5 Meilen im Umfange, enthält viele Paläste und an 800,000 Einwohner; Srraßburg am Rhein, mit einer proter stantischen Universität; Gurrenberg erfand hier 1436 die Buch- druckerkunst. Orleans, berühmt durch die Jungfrau, welche 1429 die Stadt von der Belagerung der Engländer rettete; Tours, wo das schönste Obst in Frankreich wächst; Nantes, Toulouse und Bordeaux, wichtige Handelsstädte; letztere treibt den stärk- sten Weinhandel von den Städten Europa's; Lyon und Nimes mit schönen Manufacturen. Bei Calais ist der gewöhnliche Ueberfahrtsort nach England. 64. Holland und Belgien oder die Niederlande. Nieder- lande heißen diese Länder wegen ihrer niedern Lage. Das ganze Land ist größtentheils mit Kanälen und Flüssen durchschnitten, überaus feucht und den Ueberschwemmunaen des Meeres und der Flüsse oft ausgesetzt; doch suchen sich die Einwohner, die sich besonders durch ihre Reinlichkeit und Sparsamkeit auszeich- nen , gegen dieses Uebel durch kostbare Deiche und Damme zu schützen. Durch diese vielen Flüsse und das angränzende Meer sind die Niederlande an Handel und Schifffahrt gewiesen, welche Nahrungszweige denn auch von den thätigen Einwohnern eifrig betrieben werden. Hauptproducte dieser Länder sind: Schafe, Vieh, Fische, besonders Häringe, Getreide, Flachs, Hanf, Ta- back, Blumen, Kalk. Hauptstädte sind: Haag, die Residenz des Königs von Holland; Amsterdam, eine der größten Han- delsstädte; Brüssel, Residenz des Königs von Belgien, wo die schönsten Spitzen in der Welt verfertigt werden; Antwerpen, eine bedeutende Handelsstadt; Luxemburg, im Großherzogthum gleiches Namens, das dem König von Holland gehört, aber ein Bestandtheil der deutschen Bundesstaaten ausmacht. 65. Das brittische Reich besteht aus den Inseln Groß- brittanien und Irland, mit noch einigen kleineren Inseln. Es

2. Kreis Büdingen - S. 10

1914 - Gießen : Roth
10 Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10. Mit der Lage des Kreises hängt auch die verkehrssrage eng zusammen. In früheren Zeiten bewegten sich die Heere, die Kaufmannszüge, die Posten, die Lastwagen der Fuhrleute und Bauern aus den alten „Landstraßen", welche als Feld- oder Waldwege noch vielfach unter dem Namen „hohe Strafte", „Reffenstraße" oder „Frankfurter Straße" den Kreis durchziehen. Da Frankfurt infolge seiner natürlichen Lage schon von jeher der Haupt- Marktplatz für Vogelsberg und lvetterau war, so zogen die Landstraßen alle strahlenförmig von dieser Stadt aus über die Höhenrücken nach dem Vogels- berge hin, in den wasserreichen Tälern war meistens mit Fuhrwerken nicht fortzukommen. Solche „Frankfurter Straßen" haben wir noch über Mar- köbel, Herrnhaag, Hitzkirchen- über Altenstädt, Stockheim, Breitehaide, Gber-Seemen,' über Altenstädt, Rodenbach, Eckartsborn, Zwiefalten,' über Altenstädt, Ranstadt, Nidda, Unter-Schmitten. Erst vor etwas mehr als 100 Jahren begann man mit dem modernen Straßenbau, und heute hat der Kreis ein ausgedehntes Straßennetz von 390 km Länge. Eine mächtige För- derung erfuhr der Verkehr jedoch erst in den letzten Jahrzehnten mit der Eröffnung der Oberhesfischen Bahn Gießen—gelnhausen (1869 bzw. 1870) sowie der Strecken Nidda—schotten (1888), Stockheim—gedern (1888), Nidda—friedberg (1897) und Stockheim—vilbel (1905).*) Während noch in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die meisten (Drte des Kreises wöchentlich höchstens einmal Postbestellung hatten, findet heute solche täglich mindestens zweimal statt, und schon seit Jahren sind alle Ge- meinden an das Fernsprechnetz angeschlossen. So ist auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens im Kreis ein riesiger Fortschritt zu verzeichnen. Die meisten Gemeinden Haben in den letzten Jahrzehnten durch Anlegung von Wasserleitungen für gutes Trink- wasser Sorge getragen, und durch den Anschluß an das Elektrizitätswerk zu Wölfersheim wird für Industrie und Landwirtschaft ein neuer Aufschwung zu erwarten sein. Seine Geschichte. In uralter Zeit war unsere Gegend ganz mit Wald bewachsen, in wel- chem Hirsche, Rehe und Füchse, Wölfe,**) Luchse, Bären und andere Tiere hausten. In diesem ausgedehnten Waldgebiete lebte ein Volk, das sich in Tierfelle kleidete und von Jagd und Fischfang, wildem Obst und den Wurzeln wildwachsender pflanzen nährte. Wohnungen in unserem Sinne kannten sie nicht' sie lebten in Erdhöhlen, die sie durch Pfahl- und Flecht- werk, mit Nasen und Erde überdeckt, wetterdicht zu machen suchten. Noch *) Luche die einzelnen Bahnlinien auf der Karte auf! **) Wölfe kamen noch im 16. und 17. Jahrhundert einzeln in unseren wäl- dern vor.

3. Kreis Büdingen - S. 21

1914 - Gießen : Roth
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn. 21 neter Bahnlinien bedingen es, daß Büdingen seither nicht zu den Verkehrs- reichen Städten des Landes gerechnet werden konnte. Zur Zeit führt nur die Gberhessische Eisenbahn Gießen—gelnhausen vorbei, während die schon seit Jahren geplante Verbindung Büdingen—hanau sowie die Seemen- talbahn lange auf ihre Ausführung warten lassen. Erst die Bestrebungen der Gebirgsvereine, insbesondere des vogelsberger höhen-Klubs, haben es fertig gebracht, daß Büdingen in neuerer Zeit mehr von Fremden besucht wird. Und die Stadt verdient einen Besuch mit vollem Recht. Da sie durch hohe Berge gegen die von Osten und Norden kommende rauhe .,Hessen- luft" geschützt und nur der milden Südluft zugänglich ist, Fabriken von größerer Ausdehnung aber fehlen, eignet sie sich bei dem ungeheuren Wald- reichtum ihrer Umgebung ganz vorzüglich als Aufenthaltsort für Erho- lungsbedürftige und Gesunde. Dabei hat die Stadt eine Anzahl guter Ge- schäfte und modern eingerichteter Gasthöfe, Wasserleitung und Kanalisation' eine vollständige Neupflasterung der Straßen und herrlicher Blumenschmuck in den Gärten und vor den Fenstern geben ihr ein einladendes Kus- sehen. Sie ist der Sitz verschiedener staatlicher und fürstlicher Behörden (Kreisamt,Amtsgericht, Finanzamt, zweigberförstereien,Kreisvermessungs- amt, fürstliche Nentkammer), hat ein Gymnasium (das älteste in Hessen, ge- gründet 1601), eine höhere Töchterschule, eine landwirtschaftliche Winter- schule, eine Gewerbeschule sowie eine Blumenbindekunstschule. Die Zahl der Einwohner beträgt 3298. Geschichte der Kreisstadt. Den Ursprung der Stadt bildet wohl die bereits im frühen Mittelalter vorkommende Burg Büdingen, welche von den Ldelherren von Büdingen, den Schirmvögten des Vüdinger Waldes, bewohnt war. Unter dem Schutz dieser Burg entstand später durch Ansässigmachung von Burgmannen, Hand- werkern und Gewerbetreibenden ein Dorf, das 1321 bereits als ,,Stadt" genannt wird. Wenige Jahre später (1330) erhielt diese unter Luther von Isenburg durch Kaiser Ludwig von Bayern das Recht, einen Wochen- und einen viertägigen Jahrmarkt halten zu dürfen. Schon 1353 war Bü- dingen mit Gräben und Wällen, Mauern und Türmen versehen. Zwei Tore, das ,,Karlstor" und das „Mühltor", vermittelten den Verkehr der Stadt (jetzt Altstadt) mit ihrer Umgebung. Im Jahre 1390 begnadete Johann I. von Isenburg die inzwischen entstandene „Neustadt" mit denselben Rechten und Freiheiten, wie sie die Altstadt besaß. Um diese Zeit wurde auch die Neustadt befestigt, das Ober- und Untertor geschaffen. Doch genügten diese Anlagen bald nicht mehr, weshalb Graf Ludwig Ii. im 15. Jahrhundert die noch heute wohlerhaltenen äußeren Mauern und Türme aufführen und Graben und Wall anlegen ließ. Die trennenden Dämme zwischen 511t- und

4. Abth. 2 - S. 309

1823 - Elberfeld : Büschler
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 309 Marie Louise), wurde der Vizekönig von Italien zum fünf) tigen Nachfolger des Fürsten Primas, nun Großherzogs von Frankfurt, ernannt; wurde Holland, nachdem der König Ludwig die Krone niedergelegt hatte, weil er nicht das Werkzeug in seines Bruders Hand zum Verderben sei- nes Volkes seyn wollte, ganz mit Frankreich vereinigt,— „weil Holland nichts sey, als eine Anschwemmung des Rheins ] der Maas und der Schelde, der großen Pulsadern des französtschen Reiches." Und endlich zum Beweise, daß er nun Alles könne, wonach ihn gelüste, und daß er gar keine Rücksicht mehr nehme, beschloß Napoleon plötzlich, das ganze nordwestliche Deutschland, was am Ausflusse der Weser, der Ems und der Elbe liegt, mit den alten freien Handelsstädten, Bremen, Hamburg und Lübeck, auch mit Frankreich zu vereinigen. „Der Schleichhandel, der an diesen Küsten und von diesen Städten mit England getrieben werde," mußte der Vorwand dazu seyn. So war Deutschland seiner Küsten und seines Seehandels beraubt, und der Strom, der noch immer das eigentliche französische Reich von Deutschland gesondert hatte, war durch eine so willkührliche, bloß von der Laune gezeichnete, Länderund Flüsse quer durchschneidcnde Linie überschritten, daß man offenbar sah, es sey dieses nur die Einleitung zu noch grö- ßeren Gewaltschritten, und ein Stück Deutschlands nach dem andern werde in den Abgrund hinabgezogen werden. Was jedoch der neu errichteten, längst alle Schranken der Mäßigung überschreitenden, Macht einzig auch über das Leben des Stifters hinaus eine feste Dauer hätte ge- währen können, die Befestigung derselben im Glauben und im innigsten Gemüthe der Völker, das hatte Napoleon nie verstanden; jetzt that er, was solchem Eindruck am schroff- sten entgegen war. Schon von Wien aus im Jahre 1809 hatte er den Papst, den allgemeinen Vater der katholi- schen Welt, der in dem Glauben der Völker als unverletz- lich dastand, seiner alten Hauptstadt beraubt, ihn selbst gleich einem Verbrecher gefangen wcgschleppen lassen, und nun vereinigte er auch Rom mit seinem großen Reiche, und verordnete, daß sein und aller künftigen Karser erstgebor- ner Sohn den Namen eines Königs von Rom führen solle. Für solche Thaten wurde ihm in den Herzen von Millionen geflucht; aber den eisernen Mann kümmerte we- der der Fluch noch der Segen. Sein Reich schien ihm durch 000,000 ergebene Krieger, und ein Heer heimlich lanrender Horcher fest, genug begründet, und so urtheilte mit ihm die Welt, welche das Aenßere ansieht.

5. Abth. 2 - S. 263

1823 - Elberfeld : Büschler
Die Revolntionskriege. 26z Feindes genau' zu erforschen, und daml, auf dessen Bericht, den Kampf wieder erneuerte. Seit diesen Siegen nahm das Glück der französi- schen Massen seinen unaufhaltsamen Lauf gegen Holland und gegen den Rhein. Die eroberten Plätze in Frankreich: Landrecy, Qucsnoy, .Valencienncs und Condee gingen nach- einander wieder verloren; dazu nahmen die Franzosen lchon am 9. Juli Brüsse l in Besitz, und standen im Herbst an den Ufern der Maas und Waal. Dwse schienen ihren Fort- schritten endlich ein Ziel zu setzen; außerdem hatte man die Schleusen der Dämme geöffnet, um Holland durch eine große Ueberschwemmnng zu schützen. Da trat aber die Na- tur selbst zu Gunsten des siegreichen Volkes in's Mittel, und bahnte ihm den Weg über Flüsse und Seen und Moräste. Der Winter von 1794 auf 95 war sehr streng; schon im Dezember waren alle Gewässer mit dickem Eise belegt, und über diese breiten, festen Brücken zog das französische Heer mit dem neuen Jahre in Holland ein; am 17. Januar er- schien es in Utrecht, am 19. in Amsterdam. Dem Erb- starthaltcr blieb nichts übrig, als mit den Seinigcn nach. England zu entfliehen, und Holland wurde in eine bata- vische Republik verwandelt. Unterdeß hatte auch Jourdan im Herbst 1794 die Oest- reicher aus Brabant gegen den Niederrhcin zu gedrängt, und in mehreren Treffen geschlagen; er zwang sie, am 5. Oktober bei Kö ln über den Rhem zurückzugehen. Lüttich, Aachen, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz sielen in die Hände der Franzosen, nur Luremburg hielt sich durch tapfere Ve.r- theidigung bis in den Juni 1795. Am Öberrhein nahm der Feldzug von 94fast dieselbe Wendung, als in den nördlichen Gegenden; Anfangs, am 22. Mai, ein vollständiger Sieg der Preußen und Oestrci- cher bei Kaiserslautern; dann Verstärkung der repu- blikanischen Armee durch die Volksaufgebote, und wüthende unaufhörliche Angriffe auf die Verbündeten; endlich, den 15. Juli, eine zweite Schlacht bei Kaiserslautern, in wel- cher sie achtmal mit großem Verlust zurückgeschlagen werden- und dennoch zum neunten den Sturm wagen und glücklich gcwinnen. Dann wieder einige Waffenruhe, bis die Ver- bündeten gegen Ende des Jahres auch hier auf das rechte Rbeinufer zurückgehen. Der Friede zu Bafel. 1795. So groß und überra- schend war das Glück Frankreichs gewesen, daß, wer die Lage Europa's und besonders Deutschlands, aufmerksam betrachtete, leicht erkennen mogte, cs müsse nun der Krieg mit vereinten Kräften für die eigene Sicherheit geführt

6. Charakterbilder aus Europa - S. 117

1891 - Leipzig : Hinrichs
St. Gotthards-Tunnel. 117 Hitze, daß den fast nackten Menschen der Schweiß vom Leibe rann, konnte in ihrem verderblichen Einfluß auf die Gesundheit nur mühsam durch stete Lustzufuhr vermittelst der Kompressions- cylinder gemildert werden. Im ganzen find es brave Leute, die da ihr jugendliches Leben für ein großes Werk hingegeben; 2000 m unter der Oberfläche; jeder mit seiner Lampe an der Seite, mit seinem Werkzeug in der Hand oder auf der Schulter, in drückendem Dunste sitzend, stehend, kauernd, am Ausbrechen, am Laden der Dynamitschüsse, am Wegräumen des Schuttes beschäftigt, die Rollwagen ein- und ausführend, durch Wasser und Schlamm watend: fürwahr, es ist ein großartiges, unbe- schreibliches Schauspiel! Menschliche Kunst und Wissenschaft, aber auch menschliche Ausdauer und Thatkrast haben hier einen Triumph gefeiert, wie ihn das Altertum, das Mittelalter und auch die Neue Zeit bis auf die jüngste Gegenwart nicht kannte. — c) Der Tunnel trägt ein Doppelgleis; in die Tunnelhöhle ist ein Kanal geschnitten, welcher etwa eindringende Wasser ab- zuleiten bestimmt ist. In schnurgerader Richtung zieht er von Göschenen bis nahe vor Airolo. Die Telegraphenlinie durch den Tunnel ist mittelst Kabel hergestellt. Die Bahnüberwachung geschieht in der Weise, daß ein Wärter den Tunnel bis zur Mitte begeht und nach 1 — 2stündigem Aufenthalt daselbst den Rückweg antritt. Zu einer solchen Begehung hin und zurück braucht der Wärter ungefähr acht Stunden. Jeder Tunnel- Wärter ist mit einer ledernen Umhängetasche, mit Knallsignal- büchse, Handhammer, Bolzenschlüssel, Handsignal, Laterne und Kontrollbuch ausgerüstet. 8. Der St. Gernhards-Paß. a) Geschichtliche Bedeutung, b) Der Paß. c) Das Hospiz und seine Bewohner. a) In der Kette der Penninischen Alpen da, wo die Grenzen der Schweiz und Italiens aneinanderstoßen, senkt sich eine Kamm- scharte ein, welche den Namen des Großen St. Bernhard^) trägt. Über diese Einsenkung ist eine der berühmtesten Alpen- straßen geführt. Uralt ist der Paß und schon von den Römern Nach dem Gründer des Hospizes, St. B. von Menthon, um 960.

7. Charakterbilder aus Europa - S. 146

1891 - Leipzig : Hinrichs
146 Frankreichs Flußsysteme. Franken und Burgunder, so daß gegenwärtig beide Elements das romanische und germanische, sich mit einander vermischt haben. — c) Eine solche Doppelnatur seiner eigenen Gesittung hat dieser sowohl in den Ländern des S. als in denen des N. leichten Eingang verschafft, und daher ist Frankreich in den letzten Jahrhunderten, neben seinem bedeutenden Einfluß in den politischen Verhältnissen, auch zu einer gewissen geistigen Welt- Herrschaft über Europa gelangt und hat durch die weite Ver- breitung der französischen Sprache einen internationalen Ge- dankenaustausch vermittelt. 3. Frankreichs Flußsysteme. Es springt sofort in die Augen, daß Frankreichs Fluß- systeme höchst günstig für den Binnen- und Außenverkehr ange- ordnet sind. Nach den verschiedensten Richtungen verlaufend, setzen sie das Innere mit beiden Meeren sowie mit den Rhein- landschasten im N.o. in leichte Verbindung und, da ihre Wasser- scheiden überall Lücken und Senkungen darbieten, so konnten die einzelnen Flüsse leicht unter einander in Verbindung gesetzt werden. Infolge der früh erlangten politischen Einheit des Landes ist dies großartige, ganz Frankreich überspannende Kanalnetz schon längst vollendet, während wir Deutschen kaum nennenswerte Anfänge gemacht haben. Leider hat die maßlos betriebene Entwaldung der Berge (Frankreich hat jetzt nur noch V3 so viel Wald als vor 100 Jahren) einen sehr ungünstigen Einfluß auf Wasserstand und Binnenschifffahrt ausgeübt. Mäch- tige Überschwemmungen infolge der Sommergewitter und zu- nehmende Versandung der Flußbetten werden überall beklagt; am meisten bei der Loire, denn ihr sowohl wie dem Allier, ihrem Nebenflusse, fehlen bis nach Briare hinunter hinreichend breite Thalweitungen, welche die rasch zusammenströmenden Wasser des Gebirges aufnehmen können. 3. Frankreichs Naturprodukte. a) Allgemeines, b) Flora, c) Fauna, d) Mineralien. a) Durch den natürlichen Reichtum seines Bodens, den hohen, alle Schichten der Bevölkerung weit gleichmäßiger denn

8. Charakterbilder aus Europa - S. 180

1891 - Leipzig : Hinrichs
180 Antwerpen, Matrosen und Seefahrern aller Zonen sprechen hört, diese großen Wasserbecken, wo das Fischerboot, das aus der Nordsee Heringe und Kabliaus bringt, die Kauffahrer der fernen Tropengegenden in feiner Nähe hat; ihr gehört dieser herrliche Hasen, wo 500 Schiffe beisammen liegen wie Briefe, die aus den entgegen- gesetztesten Weltgegenden im Räume eines Postfelleisens sich be- rühren. — d) Im Bereiche der dritten Stadt wimmelt es von unschätzbaren Kostbarkeiten und weithinstrahlenden Namen: es ist die Künstlerstadt Antwerpen. Ihr gehört dieses wunderbare Museum, in welchem die besten Werke ihrer Söhne aufbewahrt sind; ihr gehört jene altberühmte Malerakademie; ihr gehören diese großartigen Kirchen, vor allem diese Kathedrale^), die den Münstern Kölns und Straßburgs sich als würdige Schwester anreiht; ihr gehören diese dunklen Straßen mit den wunderlich geschnitzten Häusern; hier steht das Haus, in welchem jener Meister gewohnt, der für die Verherrlichung des Christentums nicht minder glänzende Thaten vollführte als Gottfried von Bouillon: Peter Paul Rubens; hier lebten neben ihm Caspar Crayer, Anton van Dyk und David Teniers. Drei Namen be- zeichnen die drei Hauptabschnitte in der niederländischen Kunst- geschichte: Van Eyk, Rubens und Wappers. 4. Holland. a) Marschlandschaft, b) Moorlandschaft, c) Kanäle, d) Pflanzenwelt, e) Landwirtschaftliche Kultur. a) Holland und das anliegende Tiefland von Belgien ist die Krone des ganzen Marschlandes an der Nordseeküste; hier haben wir nicht mehr blos gewöhnliche Marschen^), nicht blos einen Küstenstrich, sondern eine umfassende Landschaft vor uns, eine Art insularen Reiches, aus der einen Seite durch Ströme und die See, auf der andern durch weitläufige Moorgründe und Moräste verteidigt. Holland sucht hinsichtlich seines künst- lich gebildeten 7 Oberflächenzustandes seinesgleichen. Denn hier fließen alle Flüsse, Flußarme und Bäche nicht in eigenen, natür- 1) Sie ist die einzige Kirche Europas, die sieben Schiffe zählt. 2) Über Marschen und Moore s. Abt. Iv. u. X. der „Hilfsbücher"

9. Charakterbilder aus Europa - S. 183

1891 - Leipzig : Hinrichs
Amsterdam. 183 und den fischreichen Flüssen, die Herings- und Kabliaufischerei in der Nordsee von Bedeutung. Gedichte „Aus eine holländische Landschaft" von N. Lenau. „Der Bauer und sein Sohn" von Gellert (Haag). „Der Wiedertäufer" von Seid! (Moore). Vergl. auch Schillers „Jungfrau von Orleans", Act I, Scene 5, und aus „Wilhelm Der die Stelle: „Wenn man hinuntersteigt von unfern Höh'n" . . . 5. Amsterdam. a) Lage, b) Inneres. a) Amsterdam, das Herz Hollands und der Stolz der holländischen Nation, liegt an der Amstel und an dem Meer- buseu A. Gebaut in der Gestalt eines halben Mondes, dessen breite Hörner in den Meerbusen hineinragen, gewährt die Stadt fast von jedem Punkte einen Fernblick über die Wasser des Busens. Die Amstel teilt sie in die alte und neue Seite. Mehrere Züge ehemaliger Basteien laufen um sie her und bilden einen von einem Kanal eingefaßten Kranz. Als Festung war die Stadt nie stark. Durch acht Thore, aus denen lange Zugbrücken über den Graben führen, gelangt man von der Landseite her in die Stadt, die durch viele Grachten (Kanäle) in 90 Inseln geteilt ist. Diese sind durch 290 hölzerne und steinerne Brücken mit einander verbunden und so angelegt, daß Fahrzeuge aller Art, selbst die größten Schiffe, durchfahren können. Die Stadt ist, wie alle Orte der Umgegend, auf einem Torfmoor angelegt. Wer gegenwärtig Amsterdam und die umliegenden Ortschaften sieht, ahnt nicht, welche erstaunliche Mühe und Arbeit verwendet werden mußte, um diesen Orten ihre dermalige feste Grundlage und den Feldern ihren sicheren Tragboden zu gewinnen. Um dann den trocken gelegten Torfmoorboden zu einer dauerhaften Unterlage der Häuser zu machen, bedurfte es des Rostes oder der Einrammnng von Pfählen und Masten, wodurch jeder Ort im Anbau noch einmal so viel kostete als ein anderer auf natür- lich festem Boden. Auf gewaltig teurem Grunde ruhen Amster- dams 30 000 Häuser. — fo) Das Baumaterial derselben besteht fast durchweg aus roten Backsteinen, durch weiße Fugen von Mörtel verbunden. Die Bauart ist größtenteils überall dieselbe. Das ganze untere Geschoß nehmen große Fallfenster der Auslagen

10. Anleitung zur gründlichen und nützlichen Kenntniß der neuesten Erdbeschreibung, nach den brauchbarsten Landkarten, vornemlich zum Unterricht der Jugend verfertiget - S. 96

1777 - Stettin Berlin : Decker Effenbart
96 Von Holland. Vorgebürge der güten Hofnung und einige andere Oerter, sonderlich in Guinea- c) In Amerika- die Kolonien Surinam und Berbices in Guiana, nebst den antillischen Inseln Kurassao und St. Euftachii. Von grossen Gewässern sind merkwürdig, der Süder- see, das harlemmer Meer, der Meerbusen A woran Am- sterdam liegt, und die Fahrwasser bey Texel und Vlielandt. Von den Flüssen läßt der Niedctrhein unter Schenken^ schau; jur linken Hand die Wahl, zwischen Arnheim und Hucssen gegen Norden die Mel, bch Wykdurstedt zur lin- ken gegen Süden den Lek aus sich fliesten. Hierdurch geschwächt wendet er sich nach Utrecht, wo er gegen Nor- den die Hecht von sich giebt, Und also noch kraftloser durch Leyden gehet- worauf er sich endlich zwischen den Dörfern Katwyk ob Rhyn und ob See in Düne« und Sandhügellt vertiert. Sie übrigen ^aüptflüst'e sind a) die Maas, so zwi- schen Limburg, Geldern und Brabant fließt, die Wahl und Lek aufttinimt, und sich endlich in die Nordsee er- gießt. b) Die Schelde, so sich bey Zandvliet in Bra- bant in die Ost- und Westerschelde theilh und alsdann in die Nordsee gehet. Die Lage dieses Landes ist in einigen Gegenden niedri- ger als das Meer- und der Boden desselben größtentheils feucht- und morastig. Da her o ist es gegen die lieber- schwemmungcn der See und Flüsse- theüs durch die Natur mit Dünen- theils durch die Kunst mit Dämmen und Teichen verwahrt, und mit vielen Graben nebst Kanälen zu nutzbaren Felder« besonders aber zu fette» Wiesest ge- schickt gemacht. Die natürlichen Produkte sind: Torf zum Bren- nen- Wolle, Butter und Käse, von welchen die edamer süsse Milchkase, die leydener Kümmelkäse und teffeler grüne Schaas- oder Texterkase, nebst der schönen Butter, in gros- ser Menge ausgeführet werden. Die Grafschaft Zütphen giebt etwas Eisen. . Aus dem Scewasser wird Sah ge- wacht- und in Zceland viel Färberröche oder Krapp ge- dankt.
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