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bar und wird von den vielen Bewohnern fleißig bebaut. Die
katholische Religion ist Hauptreligion, doch werden auch andere
Religionen geduldet. Der Franzose ist klug, erfinderisch und
verbindet mir wenig geistiger Bildung doch ein geschicktes Aeur
ßeres und ein lebhaftes Temperament; aber er ist auch eitel,
leichtgläubig und veränderlich. Manufacturen und Fabriken
sind in Frankreich besonders in Flor. Haupkproducle sind:
Schafe, Rindvieh, Pferde, Obst, Wein, Flachs, Hanf, edle
Früchte, Färbckräuter, Marmor, Flintensteine. Die Seine, die
Loire, die Garonne, die Rhone, der Rhein und die Mosel sindhaupt-
flüsse. Städte sind: Paris an der Seine, Residenz des Königs.
Sie hat 5 Meilen im Umfange, enthält viele Paläste und an
800,000 Einwohner; Srraßburg am Rhein, mit einer proter
stantischen Universität; Gurrenberg erfand hier 1436 die Buch-
druckerkunst. Orleans, berühmt durch die Jungfrau, welche 1429
die Stadt von der Belagerung der Engländer rettete; Tours,
wo das schönste Obst in Frankreich wächst; Nantes, Toulouse
und Bordeaux, wichtige Handelsstädte; letztere treibt den stärk-
sten Weinhandel von den Städten Europa's; Lyon und Nimes
mit schönen Manufacturen. Bei Calais ist der gewöhnliche
Ueberfahrtsort nach England.
64. Holland und Belgien oder die Niederlande. Nieder-
lande heißen diese Länder wegen ihrer niedern Lage. Das ganze
Land ist größtentheils mit Kanälen und Flüssen durchschnitten,
überaus feucht und den Ueberschwemmunaen des Meeres und
der Flüsse oft ausgesetzt; doch suchen sich die Einwohner, die
sich besonders durch ihre Reinlichkeit und Sparsamkeit auszeich-
nen , gegen dieses Uebel durch kostbare Deiche und Damme zu
schützen. Durch diese vielen Flüsse und das angränzende Meer
sind die Niederlande an Handel und Schifffahrt gewiesen, welche
Nahrungszweige denn auch von den thätigen Einwohnern eifrig
betrieben werden. Hauptproducte dieser Länder sind: Schafe,
Vieh, Fische, besonders Häringe, Getreide, Flachs, Hanf, Ta-
back, Blumen, Kalk. Hauptstädte sind: Haag, die Residenz
des Königs von Holland; Amsterdam, eine der größten Han-
delsstädte; Brüssel, Residenz des Königs von Belgien, wo die
schönsten Spitzen in der Welt verfertigt werden; Antwerpen,
eine bedeutende Handelsstadt; Luxemburg, im Großherzogthum
gleiches Namens, das dem König von Holland gehört, aber ein
Bestandtheil der deutschen Bundesstaaten ausmacht.
65. Das brittische Reich besteht aus den Inseln Groß-
brittanien und Irland, mit noch einigen kleineren Inseln. Es
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Rhein Paris Srraßburg_am_Rhein Gurrenberg Frankreich Nantes Toulouse Lyon Nimes England Holland Belgien Niederlande Holland Amsterdam Belgien Antwerpen Luxemburg Holland Irland
10
Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10.
Mit der Lage des Kreises hängt auch die verkehrssrage eng zusammen.
In früheren Zeiten bewegten sich die Heere, die Kaufmannszüge, die Posten,
die Lastwagen der Fuhrleute und Bauern aus den alten „Landstraßen",
welche als Feld- oder Waldwege noch vielfach unter dem Namen „hohe
Strafte", „Reffenstraße" oder „Frankfurter Straße" den Kreis durchziehen.
Da Frankfurt infolge seiner natürlichen Lage schon von jeher der Haupt-
Marktplatz für Vogelsberg und lvetterau war, so zogen die Landstraßen alle
strahlenförmig von dieser Stadt aus über die Höhenrücken nach dem Vogels-
berge hin, in den wasserreichen Tälern war meistens mit Fuhrwerken nicht
fortzukommen. Solche „Frankfurter Straßen" haben wir noch über Mar-
köbel, Herrnhaag, Hitzkirchen- über Altenstädt, Stockheim, Breitehaide,
Gber-Seemen,' über Altenstädt, Rodenbach, Eckartsborn, Zwiefalten,' über
Altenstädt, Ranstadt, Nidda, Unter-Schmitten. Erst vor etwas mehr als
100 Jahren begann man mit dem modernen Straßenbau, und heute hat der
Kreis ein ausgedehntes Straßennetz von 390 km Länge. Eine mächtige För-
derung erfuhr der Verkehr jedoch erst in den letzten Jahrzehnten mit der
Eröffnung der Oberhesfischen Bahn Gießen—gelnhausen (1869 bzw. 1870)
sowie der Strecken Nidda—schotten (1888), Stockheim—gedern (1888),
Nidda—friedberg (1897) und Stockheim—vilbel (1905).*) Während noch
in den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts die meisten (Drte
des Kreises wöchentlich höchstens einmal Postbestellung hatten, findet heute
solche täglich mindestens zweimal statt, und schon seit Jahren sind alle Ge-
meinden an das Fernsprechnetz angeschlossen.
So ist auf allen Gebieten des wirtschaftlichen Lebens im Kreis ein
riesiger Fortschritt zu verzeichnen. Die meisten Gemeinden Haben in den
letzten Jahrzehnten durch Anlegung von Wasserleitungen für gutes Trink-
wasser Sorge getragen, und durch den Anschluß an das Elektrizitätswerk zu
Wölfersheim wird für Industrie und Landwirtschaft ein neuer Aufschwung
zu erwarten sein.
Seine Geschichte.
In uralter Zeit war unsere Gegend ganz mit Wald bewachsen, in wel-
chem Hirsche, Rehe und Füchse, Wölfe,**) Luchse, Bären und andere Tiere
hausten. In diesem ausgedehnten Waldgebiete lebte ein Volk, das sich in
Tierfelle kleidete und von Jagd und Fischfang, wildem Obst und den
Wurzeln wildwachsender pflanzen nährte. Wohnungen in unserem Sinne
kannten sie nicht' sie lebten in Erdhöhlen, die sie durch Pfahl- und Flecht-
werk, mit Nasen und Erde überdeckt, wetterdicht zu machen suchten. Noch
*) Luche die einzelnen Bahnlinien auf der Karte auf!
**) Wölfe kamen noch im 16. und 17. Jahrhundert einzeln in unseren wäl-
dern vor.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn.
21
neter Bahnlinien bedingen es, daß Büdingen seither nicht zu den Verkehrs-
reichen Städten des Landes gerechnet werden konnte. Zur Zeit führt nur
die Gberhessische Eisenbahn Gießen—gelnhausen vorbei, während die
schon seit Jahren geplante Verbindung Büdingen—hanau sowie die Seemen-
talbahn lange auf ihre Ausführung warten lassen. Erst die Bestrebungen
der Gebirgsvereine, insbesondere des vogelsberger höhen-Klubs, haben es
fertig gebracht, daß Büdingen in neuerer Zeit mehr von Fremden besucht
wird. Und die Stadt verdient einen Besuch mit vollem Recht. Da sie durch
hohe Berge gegen die von Osten und Norden kommende rauhe .,Hessen-
luft" geschützt und nur der milden Südluft zugänglich ist, Fabriken von
größerer Ausdehnung aber fehlen, eignet sie sich bei dem ungeheuren Wald-
reichtum ihrer Umgebung ganz vorzüglich als Aufenthaltsort für Erho-
lungsbedürftige und Gesunde. Dabei hat die Stadt eine Anzahl guter Ge-
schäfte und modern eingerichteter Gasthöfe, Wasserleitung und Kanalisation'
eine vollständige Neupflasterung der Straßen und herrlicher Blumenschmuck
in den Gärten und vor den Fenstern geben ihr ein einladendes Kus-
sehen. Sie ist der Sitz verschiedener staatlicher und fürstlicher Behörden
(Kreisamt,Amtsgericht, Finanzamt, zweigberförstereien,Kreisvermessungs-
amt, fürstliche Nentkammer), hat ein Gymnasium (das älteste in Hessen, ge-
gründet 1601), eine höhere Töchterschule, eine landwirtschaftliche Winter-
schule, eine Gewerbeschule sowie eine Blumenbindekunstschule. Die Zahl der
Einwohner beträgt 3298.
Geschichte der Kreisstadt.
Den Ursprung der Stadt bildet wohl die bereits im frühen Mittelalter
vorkommende Burg Büdingen, welche von den Ldelherren von Büdingen,
den Schirmvögten des Vüdinger Waldes, bewohnt war. Unter dem Schutz
dieser Burg entstand später durch Ansässigmachung von Burgmannen, Hand-
werkern und Gewerbetreibenden ein Dorf, das 1321 bereits als ,,Stadt"
genannt wird. Wenige Jahre später (1330) erhielt diese unter Luther
von Isenburg durch Kaiser Ludwig von Bayern das Recht, einen Wochen-
und einen viertägigen Jahrmarkt halten zu dürfen. Schon 1353 war Bü-
dingen mit Gräben und Wällen, Mauern und Türmen versehen. Zwei Tore,
das ,,Karlstor" und das „Mühltor", vermittelten den Verkehr der Stadt
(jetzt Altstadt) mit ihrer Umgebung. Im Jahre 1390 begnadete Johann I.
von Isenburg die inzwischen entstandene „Neustadt" mit denselben Rechten
und Freiheiten, wie sie die Altstadt besaß. Um diese Zeit wurde auch die
Neustadt befestigt, das Ober- und Untertor geschaffen. Doch genügten diese
Anlagen bald nicht mehr, weshalb Graf Ludwig Ii. im 15. Jahrhundert
die noch heute wohlerhaltenen äußeren Mauern und Türme aufführen und
Graben und Wall anlegen ließ. Die trennenden Dämme zwischen 511t- und
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Personennamen: K._Heusohn Luther
von_Isenburg Ludwig_von_Bayern Ludwig Johann_I.
von_Isenburg Johann_I. Ludwig_Ii Ludwig
Napoleon auf dem Gipfel seiner Macht. 309
Marie Louise), wurde der Vizekönig von Italien zum fünf)
tigen Nachfolger des Fürsten Primas, nun Großherzogs
von Frankfurt, ernannt; wurde Holland, nachdem der
König Ludwig die Krone niedergelegt hatte, weil er nicht
das Werkzeug in seines Bruders Hand zum Verderben sei-
nes Volkes seyn wollte, ganz mit Frankreich vereinigt,—
„weil Holland nichts sey, als eine Anschwemmung des
Rheins ] der Maas und der Schelde, der großen Pulsadern
des französtschen Reiches." Und endlich zum Beweise, daß
er nun Alles könne, wonach ihn gelüste, und daß er gar
keine Rücksicht mehr nehme, beschloß Napoleon plötzlich, das
ganze nordwestliche Deutschland, was am Ausflusse der
Weser, der Ems und der Elbe liegt, mit den alten freien
Handelsstädten, Bremen, Hamburg und Lübeck,
auch mit Frankreich zu vereinigen. „Der Schleichhandel,
der an diesen Küsten und von diesen Städten mit England
getrieben werde," mußte der Vorwand dazu seyn. So war
Deutschland seiner Küsten und seines Seehandels beraubt,
und der Strom, der noch immer das eigentliche französische
Reich von Deutschland gesondert hatte, war durch eine so
willkührliche, bloß von der Laune gezeichnete, Länderund
Flüsse quer durchschneidcnde Linie überschritten, daß man
offenbar sah, es sey dieses nur die Einleitung zu noch grö-
ßeren Gewaltschritten, und ein Stück Deutschlands nach
dem andern werde in den Abgrund hinabgezogen werden.
Was jedoch der neu errichteten, längst alle Schranken
der Mäßigung überschreitenden, Macht einzig auch über
das Leben des Stifters hinaus eine feste Dauer hätte ge-
währen können, die Befestigung derselben im Glauben und
im innigsten Gemüthe der Völker, das hatte Napoleon nie
verstanden; jetzt that er, was solchem Eindruck am schroff-
sten entgegen war. Schon von Wien aus im Jahre 1809
hatte er den Papst, den allgemeinen Vater der katholi-
schen Welt, der in dem Glauben der Völker als unverletz-
lich dastand, seiner alten Hauptstadt beraubt, ihn selbst
gleich einem Verbrecher gefangen wcgschleppen lassen, und
nun vereinigte er auch Rom mit seinem großen Reiche, und
verordnete, daß sein und aller künftigen Karser erstgebor-
ner Sohn den Namen eines Königs von Rom führen
solle. Für solche Thaten wurde ihm in den Herzen von
Millionen geflucht; aber den eisernen Mann kümmerte we-
der der Fluch noch der Segen. Sein Reich schien ihm durch
000,000 ergebene Krieger, und ein Heer heimlich lanrender
Horcher fest, genug begründet, und so urtheilte mit ihm
die Welt, welche das Aenßere ansieht.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Marie_Louise) Ludwig Ludwig Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Italien Frankfurt Holland Frankreich Holland Maas Deutschland Bremen Hamburg Frankreich England Deutschland Deutschland Deutschlands Wien Rom Rom
Die Revolntionskriege. 26z
Feindes genau' zu erforschen, und daml, auf dessen Bericht,
den Kampf wieder erneuerte.
Seit diesen Siegen nahm das Glück der französi-
schen Massen seinen unaufhaltsamen Lauf gegen Holland
und gegen den Rhein. Die eroberten Plätze in Frankreich:
Landrecy, Qucsnoy, .Valencienncs und Condee gingen nach-
einander wieder verloren; dazu nahmen die Franzosen lchon
am 9. Juli Brüsse l in Besitz, und standen im Herbst an den
Ufern der Maas und Waal. Dwse schienen ihren Fort-
schritten endlich ein Ziel zu setzen; außerdem hatte man die
Schleusen der Dämme geöffnet, um Holland durch eine
große Ueberschwemmnng zu schützen. Da trat aber die Na-
tur selbst zu Gunsten des siegreichen Volkes in's Mittel, und
bahnte ihm den Weg über Flüsse und Seen und Moräste.
Der Winter von 1794 auf 95 war sehr streng; schon im
Dezember waren alle Gewässer mit dickem Eise belegt, und
über diese breiten, festen Brücken zog das französische Heer
mit dem neuen Jahre in Holland ein; am 17. Januar er-
schien es in Utrecht, am 19. in Amsterdam. Dem Erb-
starthaltcr blieb nichts übrig, als mit den Seinigcn nach.
England zu entfliehen, und Holland wurde in eine bata-
vische Republik verwandelt.
Unterdeß hatte auch Jourdan im Herbst 1794 die Oest-
reicher aus Brabant gegen den Niederrhcin zu gedrängt,
und in mehreren Treffen geschlagen; er zwang sie, am
5. Oktober bei Kö ln über den Rhem zurückzugehen. Lüttich,
Aachen, Jülich, Köln, Bonn, Koblenz sielen in die Hände
der Franzosen, nur Luremburg hielt sich durch tapfere Ve.r-
theidigung bis in den Juni 1795.
Am Öberrhein nahm der Feldzug von 94fast dieselbe
Wendung, als in den nördlichen Gegenden; Anfangs, am
22. Mai, ein vollständiger Sieg der Preußen und Oestrci-
cher bei Kaiserslautern; dann Verstärkung der repu-
blikanischen Armee durch die Volksaufgebote, und wüthende
unaufhörliche Angriffe auf die Verbündeten; endlich, den
15. Juli, eine zweite Schlacht bei Kaiserslautern, in wel-
cher sie achtmal mit großem Verlust zurückgeschlagen werden-
und dennoch zum neunten den Sturm wagen und glücklich
gcwinnen. Dann wieder einige Waffenruhe, bis die Ver-
bündeten gegen Ende des Jahres auch hier auf das rechte
Rbeinufer zurückgehen.
Der Friede zu Bafel. 1795. So groß und überra-
schend war das Glück Frankreichs gewesen, daß, wer die
Lage Europa's und besonders Deutschlands, aufmerksam
betrachtete, leicht erkennen mogte, cs müsse nun der Krieg
mit vereinten Kräften für die eigene Sicherheit geführt
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Holland Rhein Frankreich Holland Holland Utrecht Amsterdam England Holland Brabant Niederrhcin Aachen Bonn Koblenz Luremburg Kaiserslautern Kaiserslautern Frankreichs Deutschlands
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
St. Gotthards-Tunnel. 117
Hitze, daß den fast nackten Menschen der Schweiß vom Leibe
rann, konnte in ihrem verderblichen Einfluß auf die Gesundheit
nur mühsam durch stete Lustzufuhr vermittelst der Kompressions-
cylinder gemildert werden. Im ganzen find es brave Leute,
die da ihr jugendliches Leben für ein großes Werk hingegeben;
2000 m unter der Oberfläche; jeder mit seiner Lampe an der
Seite, mit seinem Werkzeug in der Hand oder auf der Schulter,
in drückendem Dunste sitzend, stehend, kauernd, am Ausbrechen,
am Laden der Dynamitschüsse, am Wegräumen des Schuttes
beschäftigt, die Rollwagen ein- und ausführend, durch Wasser
und Schlamm watend: fürwahr, es ist ein großartiges, unbe-
schreibliches Schauspiel! Menschliche Kunst und Wissenschaft,
aber auch menschliche Ausdauer und Thatkrast haben hier einen
Triumph gefeiert, wie ihn das Altertum, das Mittelalter und
auch die Neue Zeit bis auf die jüngste Gegenwart nicht kannte.
— c) Der Tunnel trägt ein Doppelgleis; in die Tunnelhöhle
ist ein Kanal geschnitten, welcher etwa eindringende Wasser ab-
zuleiten bestimmt ist. In schnurgerader Richtung zieht er von
Göschenen bis nahe vor Airolo. Die Telegraphenlinie durch
den Tunnel ist mittelst Kabel hergestellt. Die Bahnüberwachung
geschieht in der Weise, daß ein Wärter den Tunnel bis zur
Mitte begeht und nach 1 — 2stündigem Aufenthalt daselbst den
Rückweg antritt. Zu einer solchen Begehung hin und zurück
braucht der Wärter ungefähr acht Stunden. Jeder Tunnel-
Wärter ist mit einer ledernen Umhängetasche, mit Knallsignal-
büchse, Handhammer, Bolzenschlüssel, Handsignal, Laterne und
Kontrollbuch ausgerüstet.
8. Der St. Gernhards-Paß.
a) Geschichtliche Bedeutung, b) Der Paß. c) Das Hospiz und seine
Bewohner.
a) In der Kette der Penninischen Alpen da, wo die Grenzen
der Schweiz und Italiens aneinanderstoßen, senkt sich eine Kamm-
scharte ein, welche den Namen des Großen St. Bernhard^)
trägt. Über diese Einsenkung ist eine der berühmtesten Alpen-
straßen geführt. Uralt ist der Paß und schon von den Römern
Nach dem Gründer des Hospizes, St. B. von Menthon, um 960.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
146 Frankreichs Flußsysteme.
Franken und Burgunder, so daß gegenwärtig beide Elements
das romanische und germanische, sich mit einander vermischt
haben. — c) Eine solche Doppelnatur seiner eigenen Gesittung
hat dieser sowohl in den Ländern des S. als in denen des N.
leichten Eingang verschafft, und daher ist Frankreich in den
letzten Jahrhunderten, neben seinem bedeutenden Einfluß in den
politischen Verhältnissen, auch zu einer gewissen geistigen Welt-
Herrschaft über Europa gelangt und hat durch die weite Ver-
breitung der französischen Sprache einen internationalen Ge-
dankenaustausch vermittelt.
3. Frankreichs Flußsysteme.
Es springt sofort in die Augen, daß Frankreichs Fluß-
systeme höchst günstig für den Binnen- und Außenverkehr ange-
ordnet sind. Nach den verschiedensten Richtungen verlaufend,
setzen sie das Innere mit beiden Meeren sowie mit den Rhein-
landschasten im N.o. in leichte Verbindung und, da ihre Wasser-
scheiden überall Lücken und Senkungen darbieten, so konnten
die einzelnen Flüsse leicht unter einander in Verbindung gesetzt
werden. Infolge der früh erlangten politischen Einheit des
Landes ist dies großartige, ganz Frankreich überspannende
Kanalnetz schon längst vollendet, während wir Deutschen kaum
nennenswerte Anfänge gemacht haben. Leider hat die maßlos
betriebene Entwaldung der Berge (Frankreich hat jetzt nur noch
V3 so viel Wald als vor 100 Jahren) einen sehr ungünstigen
Einfluß auf Wasserstand und Binnenschifffahrt ausgeübt. Mäch-
tige Überschwemmungen infolge der Sommergewitter und zu-
nehmende Versandung der Flußbetten werden überall beklagt;
am meisten bei der Loire, denn ihr sowohl wie dem Allier,
ihrem Nebenflusse, fehlen bis nach Briare hinunter hinreichend
breite Thalweitungen, welche die rasch zusammenströmenden
Wasser des Gebirges aufnehmen können.
3. Frankreichs Naturprodukte.
a) Allgemeines, b) Flora, c) Fauna, d) Mineralien.
a) Durch den natürlichen Reichtum seines Bodens, den
hohen, alle Schichten der Bevölkerung weit gleichmäßiger denn
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
180 Antwerpen,
Matrosen und Seefahrern aller Zonen sprechen hört, diese großen
Wasserbecken, wo das Fischerboot, das aus der Nordsee Heringe
und Kabliaus bringt, die Kauffahrer der fernen Tropengegenden
in feiner Nähe hat; ihr gehört dieser herrliche Hasen, wo 500
Schiffe beisammen liegen wie Briefe, die aus den entgegen-
gesetztesten Weltgegenden im Räume eines Postfelleisens sich be-
rühren. — d) Im Bereiche der dritten Stadt wimmelt es von
unschätzbaren Kostbarkeiten und weithinstrahlenden Namen: es
ist die Künstlerstadt Antwerpen. Ihr gehört dieses wunderbare
Museum, in welchem die besten Werke ihrer Söhne aufbewahrt
sind; ihr gehört jene altberühmte Malerakademie; ihr gehören
diese großartigen Kirchen, vor allem diese Kathedrale^), die den
Münstern Kölns und Straßburgs sich als würdige Schwester
anreiht; ihr gehören diese dunklen Straßen mit den wunderlich
geschnitzten Häusern; hier steht das Haus, in welchem jener
Meister gewohnt, der für die Verherrlichung des Christentums
nicht minder glänzende Thaten vollführte als Gottfried von
Bouillon: Peter Paul Rubens; hier lebten neben ihm Caspar
Crayer, Anton van Dyk und David Teniers. Drei Namen be-
zeichnen die drei Hauptabschnitte in der niederländischen Kunst-
geschichte: Van Eyk, Rubens und Wappers.
4. Holland.
a) Marschlandschaft, b) Moorlandschaft, c) Kanäle, d) Pflanzenwelt,
e) Landwirtschaftliche Kultur.
a) Holland und das anliegende Tiefland von Belgien ist
die Krone des ganzen Marschlandes an der Nordseeküste; hier
haben wir nicht mehr blos gewöhnliche Marschen^), nicht blos
einen Küstenstrich, sondern eine umfassende Landschaft vor uns,
eine Art insularen Reiches, aus der einen Seite durch Ströme
und die See, auf der andern durch weitläufige Moorgründe
und Moräste verteidigt. Holland sucht hinsichtlich seines künst-
lich gebildeten 7 Oberflächenzustandes seinesgleichen. Denn hier
fließen alle Flüsse, Flußarme und Bäche nicht in eigenen, natür-
1) Sie ist die einzige Kirche Europas, die sieben Schiffe zählt.
2) Über Marschen und Moore s. Abt. Iv. u. X. der „Hilfsbücher"
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Gottfried_von
Bouillon Peter_Paul_Rubens Caspar
Crayer Anton_van_Dyk David_Teniers David
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Antwerpen Holland Holland Belgien Europas
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Amsterdam. 183
und den fischreichen Flüssen, die Herings- und Kabliaufischerei
in der Nordsee von Bedeutung.
Gedichte „Aus eine holländische Landschaft" von N. Lenau.
„Der Bauer und sein Sohn" von Gellert (Haag).
„Der Wiedertäufer" von Seid! (Moore).
Vergl. auch Schillers „Jungfrau von Orleans", Act I,
Scene 5, und aus „Wilhelm Der die Stelle: „Wenn
man hinuntersteigt von unfern Höh'n" . . .
5. Amsterdam.
a) Lage, b) Inneres.
a) Amsterdam, das Herz Hollands und der Stolz der
holländischen Nation, liegt an der Amstel und an dem Meer-
buseu A. Gebaut in der Gestalt eines halben Mondes, dessen
breite Hörner in den Meerbusen hineinragen, gewährt die Stadt fast
von jedem Punkte einen Fernblick über die Wasser des Busens.
Die Amstel teilt sie in die alte und neue Seite. Mehrere Züge
ehemaliger Basteien laufen um sie her und bilden einen von
einem Kanal eingefaßten Kranz. Als Festung war die Stadt
nie stark. Durch acht Thore, aus denen lange Zugbrücken über
den Graben führen, gelangt man von der Landseite her in die
Stadt, die durch viele Grachten (Kanäle) in 90 Inseln geteilt
ist. Diese sind durch 290 hölzerne und steinerne Brücken mit
einander verbunden und so angelegt, daß Fahrzeuge aller Art,
selbst die größten Schiffe, durchfahren können. Die Stadt ist,
wie alle Orte der Umgegend, auf einem Torfmoor angelegt.
Wer gegenwärtig Amsterdam und die umliegenden Ortschaften
sieht, ahnt nicht, welche erstaunliche Mühe und Arbeit verwendet
werden mußte, um diesen Orten ihre dermalige feste Grundlage
und den Feldern ihren sicheren Tragboden zu gewinnen. Um
dann den trocken gelegten Torfmoorboden zu einer dauerhaften
Unterlage der Häuser zu machen, bedurfte es des Rostes oder
der Einrammnng von Pfählen und Masten, wodurch jeder Ort
im Anbau noch einmal so viel kostete als ein anderer auf natür-
lich festem Boden. Auf gewaltig teurem Grunde ruhen Amster-
dams 30 000 Häuser. — fo) Das Baumaterial derselben besteht
fast durchweg aus roten Backsteinen, durch weiße Fugen von
Mörtel verbunden. Die Bauart ist größtenteils überall dieselbe.
Das ganze untere Geschoß nehmen große Fallfenster der Auslagen
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Von Holland.
Vorgebürge der güten Hofnung und einige andere Oerter,
sonderlich in Guinea- c) In Amerika- die Kolonien
Surinam und Berbices in Guiana, nebst den antillischen
Inseln Kurassao und St. Euftachii.
Von grossen Gewässern sind merkwürdig, der Süder-
see, das harlemmer Meer, der Meerbusen A woran Am-
sterdam liegt, und die Fahrwasser bey Texel und Vlielandt.
Von den Flüssen läßt der Niedctrhein unter Schenken^
schau; jur linken Hand die Wahl, zwischen Arnheim und
Hucssen gegen Norden die Mel, bch Wykdurstedt zur lin-
ken gegen Süden den Lek aus sich fliesten. Hierdurch
geschwächt wendet er sich nach Utrecht, wo er gegen Nor-
den die Hecht von sich giebt, Und also noch kraftloser
durch Leyden gehet- worauf er sich endlich zwischen den
Dörfern Katwyk ob Rhyn und ob See in Düne« und
Sandhügellt vertiert.
Sie übrigen ^aüptflüst'e sind a) die Maas, so zwi-
schen Limburg, Geldern und Brabant fließt, die Wahl
und Lek aufttinimt, und sich endlich in die Nordsee er-
gießt. b) Die Schelde, so sich bey Zandvliet in Bra-
bant in die Ost- und Westerschelde theilh und alsdann in
die Nordsee gehet.
Die Lage dieses Landes ist in einigen Gegenden niedri-
ger als das Meer- und der Boden desselben größtentheils
feucht- und morastig. Da her o ist es gegen die lieber-
schwemmungcn der See und Flüsse- theüs durch die Natur
mit Dünen- theils durch die Kunst mit Dämmen und
Teichen verwahrt, und mit vielen Graben nebst Kanälen
zu nutzbaren Felder« besonders aber zu fette» Wiesest ge-
schickt gemacht.
Die natürlichen Produkte sind: Torf zum Bren-
nen- Wolle, Butter und Käse, von welchen die edamer
süsse Milchkase, die leydener Kümmelkäse und teffeler grüne
Schaas- oder Texterkase, nebst der schönen Butter, in gros-
ser Menge ausgeführet werden. Die Grafschaft Zütphen
giebt etwas Eisen. . Aus dem Scewasser wird Sah ge-
wacht- und in Zceland viel Färberröche oder Krapp ge-
dankt.
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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